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Niedersachsen | VERKAUFT
Baujahr: 2019
Fläche: ca. 134 Quadratmeter
Gute Architektur beginnt nicht mit der Frage nach dem Baustil einer Immobilie, sondern mit der Frage, wie die Menschen darin leben wollen. Und wenn die Bewohner selbst die Ideen gebenden Bauherrinnen sind, dann kommt der vollendete Entwurf der jeweiligen Antwort auf die Frage: “Wie wollen wir leben?” ganz besonders nahe. So wie im Falle dieses Loft-Hauses in Niedersachsen, dessen architektonische Leitidee das Zusammenleben in den Mittelpunkt stellt. Resultat ist ein innovatives Haus im Grünen, das vor allen Dingen lichtdurchflutet ist und viel Raum zur Selbstentfaltung bietet.
Im Moment des Eintretens bietet dieses besondere Zuhause außerdem auch Antworten auf all die Fragen, die sich interessierte Beobachter im Vorbeigehen gestellt haben mögen. Denn hinter der zurückhaltenden Fassade präsentiert sich ein großzügiger Luftraum, der so manche Besucher ins Staunen versetzt.
Schon die Konstruktionsweise des Rohbaus hat von der Andersartigkeit des Entwurfs gezeugt. Tragende Wände? Fehlanzeige. Stattdessen ruht das Gebäude seit Tag eins auf sechs mächtigen Stahlsäulen, die von zwei massiven Holzträgern unter dem Dach ergänzt werden. Dieser Ansatz schafft nicht nur eine beeindruckende Weite im Inneren des Hauses, sondern eröffnet auch völlig neue Perspektiven des Zusammenlebens. Der großzügige Loft Space mit einer Deckenhöhe von bis zu 5,90 Metern Höhe ist dabei Herzstück und Highlight des Hauses und spricht für dessen Einzigartigkeit. Sicher gehörte einiges an Mut dazu, die traditionelleren Methoden des Planens und Bauens auf dem Lande zu verlassen und neue Wege zu beschreiten. Doch die rekordverdächtige Bauzeit von nur sechs Monaten zeugt auch von der Raffinesse dieses Vorgehens. Und wenn die Bauherren ein Fazit ziehen müssten, dann würden sie nahezu alles wieder ganz genau so machen.
Dadurch, dass die stilgebende Materialität aus Glas, Stahl und Beton durch die warmen Farben der Holzträger und das Grün des Gartens kontrastiert wird, gewinnt das Haus an ästhetischer Leichtigkeit.
Der Konsequenz des offenen Grundrisses folgend, wird die Aufteilung des Hauses in Koch-, Ess- und Wohnbereich vor allen Dingen durch die Anordnung des Interieurs vorgenommen, statt durch Wände und Türen. Alles fließt nahtlos ineinander über. Durch das aktuelle Arrangement der Möbel entstehen dabei jeweils zur linken und zur rechten Seite zwei verschiedenartige Sichtachsen. Zur Linken befindet sich die Küchenzeile und Esstisch für bis zu sechs Personen. Die Sichtachse zur rechten Seite hingegen ist dem Wohlbefinden und der Entspannung gewidmet. Auf dem Sofa oder im Lesesessel lassen sich gemütliche Stunden verbringen, während der Freiraum davor Platz für die Yogamatte bietet.
Doch trotz all der Offenheit gibt es auch Orte der Ruhe und Privatsphäre im Haus. So wurde etwa das Schlafzimmer baulich abgetrennt. Von einem kleinen Flur aus zugänglich, liegt es gemütlich und zurückgezogen hinter einer maßgefertigten Stahlrahmen-Tür an der Nordseite. Eine begehbare Ankleide geht ebenfalls von dem kleinen Korridor ab. Das Hauptbadezimmer hingegen ist en suite. Das Bad ist dabei klug geschnitten, in dunklen Farben gehalten und verfügt über eine großzügige Walk-in Dusche. Die vollflächige Fußbodenheizung im Erdgeschoss hält die Räume auch im Winter kuschelig warm.
Völlig eigentümliche Nutzungsmöglichkeiten bietet hingegen die über dem Schlafzimmer gelegene und vom Wohnraum aus zugängliche Empore im Obergeschoss. Denn ob gemütlicher Lounge-Bereich, Büro, Atelier – oder als alles in einem: dieser Raum kann ein freier Ausdruck der Lebensweise seiner Bewohner sein. Über eine massive Betontreppe aus erreichbar, ist diese halboffene Ebene unter dem Dach zur Ostseite hin vollflächig verglast und bietet eine Aussicht auf die Allee vor dem Haus. Auf der anderen Seite öffnet sich der Blick in den Wohnbereich hinunter und über den Luftraum hinweg in den Garten.
Um das Haus in seiner Gesamtheit zu verstehen, lohnt es sich auch, einen Blick nach draußen zu werfen. Denn die dem Garten zugewandte Westseite wurde auch aus dem Grund mit einer vollflächigen Glasfassade errichtet, um ein Leben auf dem Land mit allen ästhetischen Vorzügen der Bäume und Beete vor dem Haus genießen zu können. Ganz unabhängig davon, ob man den Tag in den Wohnräumen oder draußen verbringt.
So lässt sich abschließend sagen, dass das Loft-Haus in der Nordheide mehr ist als ein Ort zum Wohnen. Es ist die Materialisierung eines Lebensgefühls. Eine Ode an die Offenheit und ein Beweis dafür, dass eine außergewöhnliche Architektur, modernes Wohnen und ländlicher Charme keine Gegensätze sind. Es kann und wird ein Zuhause für jene sein, die eine besondere Immobilie suchen – und vor den Toren Hamburgs finden wollen.