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Berlin, Westend | Kaufobjekt
Baujahr: 1913/14
Wohnfläche: ca. 430 Quadratmeter
Gesamtfläche: ca. 510 Qudratmeter
Architekt: Alfred Lesser
Kaufpreis: 3.500.000 EUR zuzüglich 2,97% Provision
Unter Denkmalschutz
Einst wurde das Berliner Westend ab 1866 als eine reine Villenkolonie geplant. Umgeben vom Grün des Grunewalds, wollte die wohlhabende Berliner Bevölkerung hier unter sich sein und Luft holen können. Was heute eine Stadtvilla ist, konnte damals also noch als gehobener Landsitz gelten. Gehoben vielleicht sogar im doppelten Sinne, denn das Westend befindet sich auf dem Teltow, einer Hochebene, die bis zu 25 Meter oberhalb der Spree liegt.
Kein Wunder also, dass der erfolgreiche Zirkusunternehmer Paul Busch den Standort im Westend wählte, um seiner Tochter und Erbin Paula eine großzügige Villa zum Geschenk zu machen. Geplant wurde das Haus sowie auch sein direktes Nebenhaus von dem Architekten Alfred Lesser. Dieser kombinierte mit Vorliebe historische Elemente des Rokoko und Jugendstil mit Elementen der aufkommenden Moderne, so, dass die Doppelvillen in der Allee den architektonischen Übergang von der Tradition zur Moderne vor dem ersten Weltkrieg in malerischen Formen wiedergeben.
Mit dem Einzug von Paula Busch war der kulturell-intellektuelle Ton gesetzt, mit dem sich das Haus durch das weitere Jahrhundert bewegte. Schauspieler, Zirkusmenschen und Künstler jeder Couleur waren schon in den 20ern zu Gast. Und obwohl der Zirkus Busch 1934 unter der Naziherrschaft sein festes Spielgebäude in Berlin verlor, zog die Direktorin, die ja immerhin auch weitere Stätten in Hamburg, Wien und Breslau betrieb, nie weg aus dem schönen Westend und blieb ihr ganzes Leben dort.
1984 schlug das Haus mit dem Einzug des Galeristen Dieter Brusberg dann ein neues Kapitel auf, welcher seine gleichnamige Galerie am Ku'damm betrieb. Brusberg war ein Förderer avantgardistischer Kunstströmungen und hat zahlreiche heute bedeutende Künstler, wie z.B. Tom Wesselmann, Alex Katz, Fernando Botero, Gerhard Altenbourg und Horst Antes bereits in ihren frühen Schaffensphasen entdeckt und unterstützt. Den privaten Teil seiner Sammlung brachte er hier mit Büro und Archiv in der Einliegerwohnung im Erdgeschoss unter. Später wurden auch die großzügigen Räumlichkeiten der Beletage des Hauses für Ausstellungen genutzt. Auch fanden hier unzählige Zusammenkünfte von prominenten Künstlern, Filmschaffenden und Sammlern statt, wobei immer wieder auch der heutige Sternekoch Tim Raue für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Brusbergs Einfluss auf die Kunstwelt der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts ging also auch ganz maßgeblich von dieser Villa aus.
Die außergewöhnliche Doppel-Villa entfaltet ihren Charme auf insgesamt vier Ebenen, perfekt eingebettet in die natürliche Hanglage des Grundstücks. Der östlich gelegene Haupteingang führt über ein elegantes Treppenhaus in die Beletage und den Wohnbereich, während sich auf der nördlichen Seite der Zugang zur separaten Einliegerwohnung befindet.
Dem Treppenhaus von der Eingangstüre aus folgend, gelangt man in die Beletage. Hier befinden sich die für die Gründerzeit typischen großzügigen Wohnräume. Stuckrosetten und geschnitzten Ornamente im Türrahmen verweisen auf die Bauzeit und ein Erkerfenster mit kleiner Sitznische schafft eine visuelle Verbindung zum Außen.
Zu Zeiten Dieter Brusbergs dienten diese Räume als Bühne für Kunstausstellungen und kulturelle Zusammenkünfte. Mit Blick auf das in den 80er-Jahren sehr hochwertig geplante Interieur des gesamten Hauses bleibt es übrigens der Fantasie des Betrachters überlassen, ob sich unter den Teppichböden noch die für die Bauzeit typischen Parkettböden befinden. Eine großzügige Designer-Küche (ebenfalls 80er-Jahre) vervollständigt die Etage ebenso wie ein weiteres Zimmer mit Blick ins Grün des Gartens. Ein lichtdurchfluteter Wintergarten auf der Südseite führt nahtlos auf die großzügige Terrasse und somit auch nach draußen.
Die geschwungene Treppe führt weiter in die oberen Etagen, wo sich die zuletzt als rein privat genutzten Wohnräume befinden. Ein großzügiges Schlafzimmer mit eleganten Schiebetüren öffnet sich zum Balkon und bietet einen ungestörten Blick in den Garten. Angrenzend liegt ein Ankleidezimmer mit hochwertigen Schrankeinbauten sowie ein Wellnessbad in Travertin En-Suite. Die großen Südfenster sorgen hier für einen wunderbaren Lichteinfall. Ein weiteres Gästezimmer und ein separates Badezimmer ergänzen diese Ebene.
Das Dachgeschoss hat heute einen deutlich offeneren Schnitt, als es zur Bauzeit üblich war. Hier befindet sich ein großzügiger Atelierraum, der mit einem Studio und einer kleinen Spülzeile ausgestattet ist. Ursprünglich als Rückzugsort für Künstler und Stipendiaten gedacht, bietet diese Fläche eine große Flexibilität in der Nutzung – sowohl als unabhängige Wohneinheit oder als Erweiterung der bestehenden Wohnfläche. Zudem befindet sich unter dem Dach ein weiteres Zimmer mit sichtbaren Dachbalken und romantischen Gaubenfenstern. Es ist eine Besonderheit des Hauses, dass sich jede Etage über das Treppenhaus weitgehend unabhängig erschließen lässt. So ist die Villa perfekt geeignet für größere Familien oder Menschen, die einen gewissen Platzbedarf für das Homeoffice, eine Kunstsammlung, Bibliothek oder Hobbies haben.
Die Fassade des Hauses wird durch ein massives Fensterband strukturiert, dem ein verspieltes Erkerfenster entgegengesetzt ist, welches dem gesamten Gebäude eine Leichtigkeit verleiht. Das große Walmdach neigt sich zur Straße und in den Garten, wodurch die vier Etagen hohe Giebelseite sich der Einfahrt zuwendet. Dort erscheint sie immer noch eindrucksvoll, will sich aber nicht zu wichtig nehmen.
Die Rückseite des Hauses ist nach Süden ausgerichtet und sonnenverwöhnt. Das Auge verliert sich hier in einem Wasserspiel und einer reichen Pflanzenwelt. Es gibt einen Teich voller Seerosen und auf der Terrasse oder in zahlreichen Gartennischen lassen sich im Sommer ruhige Nachmittagsgespräche führen. Zur kalten Jahreszeit überblickt man das Idyll vom Wintergarten aus und erfreut sich an dem teils immergrünen Buschwerk. Ein kleines Saunahaus mit Dusche im Garten gibt dem Idyll des Außenbereichs den letzten Schliff.
Das Berliner Westend ist seit jeher bekannt für seine Jugendstil- und Gründerzeithäuser und die Nähe zum Olympiastadion sowie dem weitläufigen Grunewald. Einst wurde das Viertel als Villenkolonie außerhalb des Zentrums von Berlin erschlossen, um wohlhabenden Bewohnern der Hauptstadt als Rückzugsort zu dienen. Durch die für die Region typischen Westwinde wurde die Luft hier ursprünglich von den Abgasen der Berliner Schwerindustrie freigehalten, weshalb viele wohlhabende Bürger hier Erholung suchten. Und auch heute noch wird der Stadtteil, dessen Straßen ausnahmenslos in Alleen angelegt sind, für seine idyllische Ruhe und Ansehnlichkeit geschätzt.
Die Villa bietet durch ihre Nähe zu S-Bahn Station Heerstraße eine super Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Das Berliner Zentrum und auch Potsdam werden so schnell erreicht. Der Grunewald liegt nur zwei Reihen weit entfernt, was allen gefallen dürfte, die ihren Hund spazieren führen oder leidenschaftlich joggen gehen. Auch die nahe gelegene Havel zieht Naturfreunde an, während der wenige Fahrminuten entfernte Kurfürstendamm dazu das perfekte Kontrastprogramm bietet. Gute Schulen, ein beliebter Wochenmarkt und sämtliche städtische Infrastruktur ist im näheren Umfeld zu Fuß oder mit dem Rad und Auto zu erreichen.
Provision: 2,97% des Kaufpreises inkl. MwSt. Mit den Verkäufern besteht eine Provisionsvereinbarung in gleicher Höhe.
Weitere Info's und Grundrisse? Die gibt es in unserem Exposé zu sehen.
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