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Lahr, Baden Württemberg | Verkauft
Ein Einfamilienhaus im Ortenaukreis am Rande des Schwarzwaldes atmet die Nachkriegsmoderne, ohne seine regionalen Bezüge zu verlieren. Hier vermengen sich ein Luftraum mit offener Galerie, ein Atelier und ausgewähltes Interieur zu einem inspirierten Wohn- und Lebensgefühl.
Baujahr: 1961
Renovierung: 2009
Fläche: ca. 154 Quadratmeter
Der Ursprung der Inspiration
Es war im Jahr 1946, als sich die beiden Bauherren erstmals an der Kunstakademie Stuttgart begegneten. Hier, am Weissenhof gelegen, hatte der Deutsche Werkbund 1927 einundzwanzig neuartige Häuser, die sogenannte Weissenhofsiedlung errichten lassen. Und zwar nicht von irgendwem – sondern von heute ikonischen Architekten wie Mies van der Rohe, Le Corbusier und anderen Vorbildern der aufkommenden Moderne.
Sicher wird das spätere Ehepaar mit zwei jungen Kindern diese unmittelbare Inspiration im Hinterkopf gehabt haben, als sie Anfang der 60er Jahre zusammen mit dem Lahrer Architekten Brucker (dem Bruder des späteren Bürgermeisters) am Fuße des Schwarzwalds ein Einfamilienhaus schufen, das vor allem viel Licht hereinließ. Ein Ort des künstlerischen Schaffens sollte entstehen. Sogar ein Brennofen wurde im Keller installiert, damit die Künstlerin und junge Mutter im lichtdurchfluteten Atelier im Obergeschoss nicht nur Malerei, sondern auch Tonskulpturen und Vasen schaffen konnte, von denen einige noch immer das Grundstück zieren.
Nicht nur bauen, sondern kreieren
Als das Haus 1961 schließlich am damals äußeren Rand der Gemeinde am Fuß des Schwarzwalds in einen Hang gebaut wurde, fand auch das kunsthandwerkliche Geschick des Hausherren Eingang in die Gestaltung des neuen Lebensmittelpunktes. So zeugen etwa ein farbenfrohes Glasmosaik an der Eingangstüre, ein handgefertigter Messinghandlauf an der Treppe ins Obergeschoss und ein historisch inspirierter Alkoven auf der Galerie von dessen kreativem Schaffensgeist.
Bisher in Familienhand
Vor einigen Jahren ist das Haus dann in die Hände der nächsten Generation gewechselt. Der in München lebende Sohn der Erbauer nahm einige Renovierungen vor und deckte das Dach neu ein. Die Räumlichkeiten wurden mit italienischen Designermöbeln und großformatigen Kunstwerken ausgestattet, welche ihren Platz an den teils bis zu fünf Meter hohen Wänden fanden. Die Vergangenheit und der aktuelle Zeitgeist fanden so einen schönen Einklang zueinander.
Jetzt steht das Haus nach über sechzig Jahren im Familienbesitz erstmalig zum Verkauf. Eine Besonderheit: Es kann möbliert übernommen werden.
Eine neue Wohnästhetik
Das große Highlight des Hauses war seit Tag eins ein ungewöhnlich hoher Luftraum von fünf Metern Deckenhöhe. Zu Zeiten der 60er Jahre, als die durchschnittliche verfügbare Wohnfläche pro Person bei circa. 20 Quadratmetern lag, war die Idee, nicht nur dem Menschen, sondern auch der Ästhetik Raum zu geben, mindestens ungewöhnlich. Vom originalen Bembéparkett im Mid Century Stil reicht dieser Luftraum also über zwei Etagen bis unter die hölzernen Dachschrägen. Ein Spinett zur linken Seite der Eingangstüre zeugt vom musischen Leben und der angenehmen Akustik des Raumes. Zwei Meter hohe Fenster fangen das Sonnenlicht von der Südseite des Hauses ein und im Bereich neben der Küche ist Platz für einen großen Esstisch und für ausgiebige Abendessen mit der Familie und Freunden.
Ein weiteres Highlight ist die neben dem Luftraum schwebende, offene Galerie. Von hier aus öffnet sich der Blick zum Wohnraum hinab und durch die Fensterfront zur Westseite. Wer noch etwas weiter blicken will, tritt hier auf den Balkon hinaus und lässt den Blick über den für seine Weine bekannten Schutterlindenberg und die Höhenzüge der Vogesen schweifen. Ist die Jahreszeit zu kalt für den Balkon, bietet die Galerie im Weiteren einen gemauerten Kamin für gemütliche Stunden. Eine von historischen Alkoven inspirierte Schlafnische für den Mittagsschlaf befindet sich direkt daneben.
Ebenfalls im Obergeschoss befindet sich außerdem der Atelierraum. Mit seiner drei Meter hohe Decke und einer beinahe vollflächigen Fensterfront in Richtung Osten, bietet dieser Ort reichlich Platz für inspirierte Stunden. Aktuell ist der Raum ein von Bücherregalen umgebener Ort der Kontemplation – doch die meisten Skulpturen und Malereien der einstigen Bauherrin sind genau hier entstanden.
Die Sonnenstunden vom Garten aus erleben
Das aus zwei Flurstücken bestehende Grundstück umgibt das Haus in nördlicher und südlicher Richtung mit zwei Gärten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der Nordgarten etwa bietet eine offene Rasenfläche, die Kindern viel Platz zum spielen bietet, während der Südgarten eine blickgeschützte Oase der Ruhe ist. Im Halbschatten unter dem Apfelbaum oder der Rotbuche lässt sich hier im Liegestuhl die Zeit vergessen. Zur Ostseite rahmt dabei eine Ziermauer die Holzterrasse ein, während das Grundstück zur Westseite so weit oberhalb der Straße liegt, dass eine natürliche Grenze zur wenig befahrenen Straße und dem Fußweg entsteht. Dort unten, am äußeren Südende des Grundstücks, befindet sich zudem eine dem Haus zur Hälfte zugehörige Doppelgarage in Massivbauweise, welche zudem über reichlich Stauraum im Spitzboden verfügt.
Eine besondere Überraschung im Südgarten: Unter dem Holzdeck der Terrasse verbirgt sich ein Swimmingpool. Es besteht die Hoffnung, dass dieser mit ein wenig Zuwendung wieder in Betrieb genommen werden kann. Sollte die Terrasse dem Pool einmal weichen, findet sich eine weitere Sitzgruppe auf der zweiten Terrasse, welche überdacht ist und einen direkten Zugang zum Wohnzimmer bietet. So verschmilzt während der vielen Sonnenstunden der Region gerne mal bei offener Türe das Drinnen mit dem Draußen – und umgekehrt.
Alles in allem ist dieses ungewöhnliche Haus aus dem Baujahr 1961 ebenso ein Kind seiner Zeit, wie ein absolutes one-of-a-kind. Werden die wenigen vohandenen altersbedingten Schäden instand gesetzt und Bad wie Küche saniert, wird es inspirierten Geistern und Familien für lange Zeit ein ideales Zuhause bieten.
Die Nachbarschaft: Freiburg und Frankreich
Lahr ist eine Große Kreisstadt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, die am westlichen Rand des Schwarzwaldes zwischen Offenburg und Freiburg im Breisgau an der Badischen Weinstraße liegt. Hier leben circa 49.000 Menschen in sieben Stadtteilen. Lahr bietet eine gute Infrastruktur und ist Standort zahlreicher mittelständischer Unternehmen. Die Innenstadt ist vorwiegend von einer historisch-ansehnlichen Fachwerk-Architektur geprägt. Hier gibt es alle Geschäfte des täglichen Bedarfs und zwei mal in der Woche einen Bauernmarkt mit regionalen Erzeugnissen.
Auch die unmittelbare Nähe zu Frankreich (Paris ist mit dem TGV in nur 2,5 Stunden zu erreichen) bietet einen zusätzlichen Reiz der Lage. Nach Strasbourg sind es nur 37 Minuten Fahrzeit. Besonders gut angebunden ist außerdem die Großstadt Freiburg, mit nur 30 Minuten Fahrzeit ab dem Bahnhof Lahr. Und auch der Rhein liegt mit 6 Kilometern Entfernung in greifbarer Nähe. Um Freizeitspaß im Europapark Rust zu erleben, ist eine Fahrzeit von lediglich 25 Minuten einzuplanen. Auch verfügt Lahr über einen privaten Flughafen – sogar der Papst hob hier schon ab. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind Baden-Baden oder Mulhouse-Basel.