Finns Herz schlägt für innovative Architektur, ungewöhnliche Lebensräume und das geschriebene Wort. Er ist Gründer von Otherhomes.
Nachgefragt und reflektiert :
Lieber Finn. OTHERHOMES verfolgt ein spannendes Konzept, dass man so in Deutschland selten sieht. Kannst du kurz erklären, was dahinter steckt und was euch von anderen Immobilienmaklern unterscheidet?
Tatsächlich sieht sich OTHERHOMES gar nicht als reiner Immobilienmakler. Manchmal würde ich persönlich auch lieber Immobilienjournalist oder so etwas auf mein Kärtchen schreiben. Dem Ursprung nach sind wir Enthusiasten, die sich für besondere Häuser und Architektur begeistern. 2022 habe ich dann mit dieser Firma einen Weg gefunden, davon zu leben und immer fast täglich eine riesen Freunde daran zu haben.
Und wie genau kann man davon leben?
Am besten, indem man anderen Architekturfreunden – von denen viele ja auch Immobilieneigentümer und Eigentümerinnen oder Käufer und Käuferinnen sind – einen Mehrwert bietet. In unserem Fall durch eine kuratierte Plattform, auf der man nur interessante Häuser und Wohnungen findet. Und das mit einem richtig guten Service drumherum. Das Konzept vereint dabei die Vermarktung von besonderen Immobilien mit Storytelling und anderen Formen der Berichterstattung.
So wünscht man sich das eigentlich...
Bevor wir gegründet haben, hat mir so etwas total gefehlt. Abends habe ich mich durch internationale Portale geklickt und mich gefragt, warum der deutsche Markt so langweilig ist. Bis heute suche ich nicht nach Häusern, die sich gut vermarkten lassen. Vielmehr suche ich nach Immobilien mit Geschichte, einer besonderen Idee und Atmosphäre. Unseren Kunden geht es wohl ähnlich.
Klingt das für viele nach einer ungewöhnlichen Herangehensweise?
Ja, schon. Das verlangt unsere Nische aber auch. Wenn wir wie andere Makler arbeiten würden, hätten wir zwar weniger Aufwand, dann gäbe es aber auch keinen Platz für uns. Es gibt so viele Firmen da draußen, die lange etabliert sind und den Job gut machen. Oder manchmal auch weniger gut..
Gab es bei der Gründung besondere Herausforderungen, denen du dich in diesem gewachsenen Umfeld stellen musstest?
Die größte Herausforderung war, dass sich 2022 die Bauzinsen erhöht haben. Niemand wollte oder konnte mehr Immobilien kaufen und die Preise waren historisch hoch. Wenn man dann noch neu ist und wenig vorzuweisen hat, muss man sich das Vertrauen der Menschen schon sehr erarbeiten. Mein größtes Glück war, dass ich auch einen Gründungspartner hatte, der mir in dieser Startphase mit Kapital und Know-How sehr zur Seite gestanden hat. Und die ersten Kunden konnten spüren, dass ich für die Sache wirklich brenne. Das hat beides sehr geholfen.
"Wenn wir ein Haus in die Vermarktung bekommen, ist es bereits das Resultat der hervorragenden Arbeit von vielen anderen Menschen."
Leidenschaft scheint dann ja wirklich ein Leitthema zu sein.
Allerdings. Und das verbindet uns mit den Bewohnern und Eigentümern besonderer Häuser.
Wie sehen denn deine Ziele für OTHERHOMES in den nächsten Jahren aus?
Puh, man macht Pläne und dann passiert noch so viel mehr. Für 2025 habe ich mir vorgenommen, ein richtig tolles Team aufzubauen. Wenn es nach mir geht, sollen die Marke und das Unternehmen von noch mehr Schultern getragen werden. Allein schon, damit man eine gewisse Dynamik entwickelt.
Weil Begeisterung ansteckt?
Richtig! Am besten auch nicht nur intern, sondern genauso mit Partnern aus Architektur, Interieur und Handwerk. Wenn wir ein besonderes Haus in die Vermarktung bekommen, ist es ja bereits das Resultat der hervorragenden Arbeit von vielen anderen Menschen. Mit dem Schöpfungsprozess selbst haben wir da noch am wenigsten zu tun.
Begeisterung hält sich deshalb am besten, wenn man sie mit allen anderen Beteiligten teilt. Und irgendwann darf OTHERHOMES dann von ganz alleine zu dem Dreh und Angelpunkt im Internet werden, wenn es um besondere Häuser und Wohnungen geht. Ein Netzwerk für gutes Wohnen sozusagen.
Noch kurz zum Abschluss: Altbau oder Neubau?
Ein neu gedachter Altbau.
Interview geführt von Studio Lenzing.